Kirchliche Begräbnisfeier

Wenn Sterben und Tod auf uns zukommen ...
Informationen im Falle des Sterbens und des Todes eines Angehörigen. Nehmen Sie jederzeit Kontakt zu unserem Pfarrbüro auf. 

 

✣  Kirchliche Begleitung in Alter und Krankheit  ✣

Es ist die Aufgabe aller Christen, Kranke und schwache Menschen nicht alleine zu lassen. Dies geschieht nicht nur durch die Betreuung und Pflege der Angehörigen oder eines Pflegedienstes. Auch der Krankenbesuch von Freunden, Nachbarn und Gemeindemitgliedern ist ein Zeichen der Anteilnahme und Begleitung. Machen Sie uns darauf aufmerksam, wenn Sie den Besuch eines Seelsorgers oder eines Gemeindemitgliedes wünschen.
Ein Gespräch und ggf. das Sakrament der Versöhnung (Beichte) hilft dem Kranken, sich mit seiner persönlichen Situation auseinander zu setzen, und Zuspruch zu erfahren.
Im Sakrament der Krankensalbung erfährt der Altersschwache oder Kranke Stärkung in seinen Gebrechen. Auch wenn dieses Sakrament früher als letzte Ölung bezeichnet wurde, ist es im eigentlichen Sinn kein Sterbesakrament. Es soll dem Kranken in seiner Situation Kraft geben. Dies ist auch sinnvoll bei psychischen Leiden oder vor einer schweren Operation.
In der Krankenkommunion erfährt der Kranke die stärkende Gegenwart Christi im Sakrament der Eucharistie. Er hat somit Anteil am Leben der Gemeinde, die sich um den Tisch des Herrn versammelt und in der Eucharistie ihren Mittelpunkt hat. Ist es Ihnen nicht mehr möglich, in die Kirche zu kommen, kommen unsere Kommunionhelfer auch gerne regelmäßig (einmal im Monat) zu Ihnen, wenn Sie das wünschen. Auch Angehörige des Kranken können gerne am Gebet teilnehmen und die Kommunion empfangen.

 

✣  Kirchliche Begleitung im Sterben  

Das Sterben eines Menschen ist für den Sterbenden, wie für die Angehörigen eine besonders schwere Situation. Schon die bloße Anwesenheit nahe stehender Menschen kann dem Sterbenden eine große Hilfe sein. Das gemeinsame Gebet zeigt ihm, dass andere ihn begleiten und Gott um seine Nähe bitten. Im Gotteslob Nr.18 und 608 finden Sie Anregungen dazu.
Bitte melden Sie sich, wenn ein Seelsorger vorbei kommen soll. Die oben genannten Sakramente Beichte, Krankensalbung und Kommunion sind Beistand und Stärkung gerade auch angesichts des heran nahenden Todes.
Es empfiehlt sich, sich frühzeitig zu melden und nicht bis zur letzten Stunde zu warten, da wir durch die Vielzahl von Gemeinden und Aufgaben nicht immer erreichbar sind.

  

  Im Todesfall  

Ist ein Angehöriger verstorben, ist es sinnvoll, das die Familie zusammen kommt und miteinander am Bett des Verstorbenen betet. Rufen Sie einen Arzt, der den Tod feststellt, und wenden Sie sich an ein Bestattungsinstitut. Auch ein Seelsorger kann Ihnen Beistand leisten, wenn Sie das wünschen.
Nehmen Sie sich Zeit, sich von Ihrem Verstorbenen zu verabschieden. Erst wenn Sie es wünschen werden die Mitarbeiter des Bestattungsinstitutes den Leichnam des Verstorbenen abholen. Sie werden Ihnen auch bei vielen organisatorischen Fragen rund um die Beisetzung helfen.

Gespräch mit dem Seelsorger
Das Bestattungsinstitut wird auch das Pfarramt informieren und mit uns den Termin für die Beisetzung absprechen.
Einer unserer Seelsorger meldet sich dann bei Ihnen, um mit Ihnen ein Gespräch zu vereinbaren. Das Gespräch kann bei Ihnen zu hause oder im Pfarrhaus stattfinden. Wir reden über die Gestaltung der Begräbnisfeier und über persönliche Worte, die über den Verstorbenen gesprochen werden.
Auch in der Zeit nach der Beerdigung wollen wir Sie nicht allein lassen. Es besteht jederzeit das Angebot zum Gespräch. Melden Sie sich doch einfach wieder bei uns.

Termine für die kirchliche Feier
Eine kirchliche Bestattung ist montags bis freitags (außer an Feiertagen) möglich. 

Kosten
Von kirchlicher Seite entstehen keine Kosten.

Wann ist ein kirchliches Begräbnis nicht möglich?
Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben einer christlichen Gemeinde, die Toten zu bestatten und den Angehörigen beizustehen. Dennoch kann es Situationen geben, in denen ein kirchliches Begräbnis nicht sinnvoll und deshalb auch nicht möglich ist.
Dies ist der Fall, wenn der Verstorbene dem christlichen Glauben bewusst den Rücken gekehrt hat.
Trat zum Beispiel der Verstorbene aus der Kirche aus, weil er mit der Kirche bzw. mit dem Glauben nichts mehr zu tun haben wollte, dann müssen wir seine Entscheidung respektieren und können ihm ein kirchliches Begräbnis nicht aufzwingen.
Besteht der Wunsch eines kirchlichen Begräbnisses für jemanden, der aus der Kirche ausgetreten ist, so ist im persönlichen Gespräch mit den Angehörigen zu klären, ob es der Situation des Verstorbenen wie auch der Hinterbliebenen gerecht wird. Ein kirchliches Begräbnis hängt also von den Umständen ab und ist keineswegs selbstverständlich.
Die Kirche hat auch grundlegende Vorbehalte gegenüber Bestattungsformen, die die Einmaligkeit der menschlichen Person oder den christlichen Auferstehungsglauben infrage stellen. Zum Beispiel legt eine Bestattung in einem Friedwald den Gedanken nahe, dass der Verstorbene dem Kreislauf der Natur zurück gegeben werden soll. Diese Auffassung können wir nicht mittragen.
Nichtchristen können kein kirchliches Begräbnis erhalten, es sei denn sie sind Taufbewerber, die sich auf die Taufe vorbereiten.
Es ist sinnvoll, ein ungetauftes Kind, das vor oder nach seiner Geburt verstorben ist, kirchlich zu bestatten, wenn die Eltern vorhatten, das Kind taufen zu lassen.
Besteht der Wunsch, dass ein Christ einer anderen Konfession katholisch bestattet werden soll, so ist das im Gespräch mit dem Seelsorger zu klären.
Menschen, die durch Suizid verstorben sind, wird ein kirchliches Begräbnis nicht verweigert, da die meisten nicht aus dem Grund der Selbstbestimmung handeln, sondern aus psychischen Zwängen dazu gedrängt werden.

 

  Verschiedene Formen des Begräbnisses  

Erdbestattung
Das Erdbegräbnis gilt in der Kirche als vorrangige und bevorzugte Form der Bestattung. Der tote Leib des Verstorbenen wird in der Begräbnisliturgie als Tempel des Heiligen Geistes geehrt. Er wird bewusst der Verwesung in der Erde übergeben, in der Hoffnung auf die Verherrlichung auch des Leibes.
Die Kirche empfiehlt, den Leichnam des Verstorbenen zu beerdigen, da in dieser Bestattungsform die Ganzheitlichkeit des Menschen am deutlichsten wird. Sie verschließt sich aber auch nicht einer Feuerbestattung, sofern sie nicht aus Gründen gewählt worden ist, die dem christlichen Glauben widersprechen.

Feuerbestattung
Wenn Sie sich für eine Feuerbestattung entscheiden, so findet die kirchliche Feier mit den Abschiedsriten am sinnvollsten vor der Einäscherung des Leichnams statt. Die Beisetzung der Urne erfolgt dann ohne Beteiligung eines Seelsorgers.
Kann die kirchliche Feier wegen besonderer Umstände nicht vor der Einäscherung stattfinden, kann auch erst bei der Beisetzung der Urne eine kirchliche Feier erfolgen.

Feier der Eucharistie
In der Begräbnismesse (auch Requiem oder Seelenamt genannt) feiert die Gemeinde den Tod und die Auferstehung Christi. Er hat uns den Weg zum Leben geöffnet und lädt unsere Verstorbenen ein zum himmlischen Hochzeitsmahl. Im Mahl der Eucharistie sind Lebende und Tote in einer gemeinsamen Feier vereint.
Kann die Begräbnismesse in direkter Verbindung mit der Beisetzung gefeiert werden, so geschieht dies auf den Orten vor der Beisetzung. In der Stadt wird die Messe jedoch nach der Beisetzung gefeiert. Kann die Begräbnismesse nicht in direkter Verbindung mit der Beisetzung gefeiert werden, so wird in den folgenden Tagen eine Messe in der jeweiligen Gemeinde für den Verstorbenen gefeiert.

Totenwache und Totenrosenkranz
Es ist guter christlicher Brauch, in den Tagen zwischen dem Verscheiden und der Beisetzung für den Verstorbenen zu beten. In besonderer Weise geschieht dies bei einem Besuch des Leichnams in der Trauerhalle oder bei der Rosenkranzandacht der Gemeinde.

 

  Symbole des christlichen Begräbnisses  

Das Grab ist der Ort der Vergänglichkeit und der Verwesung, aber auch ein Zeichen der Auferstehung, weil Jesus aus dem Grab zum Leben auferstanden ist. 
Das Weihwasser, mit dem wir den Sarg besprengen, erinnert an die Taufe. Gott  möge jetzt am Verstorbenen vollenden, was er in der Taufe in ihm begonnen hat.
Wir ehren den toten Leib mit Weihrauch, weil er Tempel des Heiligen Geistes war und weil wir auch einst die Verherrlichung des Leibes erwarten.
Mit einer Schaufel voll Erde verschließen wir symbolisch das Grab. Wir müssen abschließen mit dem was war. Bewusst können wir den Leichnam der Verwesung überlassen, weil der Verstorbene mehr ist als nur die sterbliche Hülle.
Das Kreuz ist Zeichen für den Tod Jesu, der uns zum Leben führt. Es wird bei der Prozession voraus getragen und am Grab aufgestellt.
D
ie Gräber von Christen sollten auf jeden Fall ein Kreuz auf dem Grab oder auf dem Grabstein haben, weil es Symbol unseres christlichen Glaubens ist.
Auf dem Kreuz oder dem Grabstein sollte der Name des Verstorbenen stehen. Der Name eines Menschen steht für unsere Einzigartigkeit. Gott ruft jeden von uns beim Namen, um uns zur Herrlichkeit zu führen.
Blumen und andere Grabbepflanzung geben Zeugnis vom Leben, das wir erhoffen. Zugleich sind sie Zeichen der Verbundenheit der Angehörigen mit dem Verstorbenen.

 

  Besondere Tage des Gebetes und Gedenkens  

Es ist guter christlicher Brauch, für die Verstorbenen zu beten. Dies geschieht in besonderer Weise, wenn die Gemeinde zusammen kommt, um in der Feier der Eucharistie für Lebende und Verstorbene zu beten (so genannte Mess-Opfer oder Mess-Intentionen). Eine alte Tradition kennt die Messe am 7. und 40. Tag nach dem Verscheiden (2. und 3. Opfer), sowie nach einem Jahr (Jahrtag).
Auch unter der Zeit gibt es den Brauch, Messen für bestimmte Verstorbene zu feiern. Wenden Sie sich hierzu ans Pfarrbüro oder geben Sie einen Umschlag mit den Namen in der Sakristei ab. Eine Messe ist kostenlos, sie können aber dafür eine Spende geben (unverbindlicher Richtwert der Diözese sind 5€).
Im kirchlichen Jahresablauf gibt es besondere Tage, an denen wir der Verstorbenen gedenken und die zu einem Gang auf den Friedhof einladen. Der Karfreitag als Todestag Jesu, der Karsamstag als der Tag seiner Grabesruhe und Ostern als Auferstehungsfest sind die grundlegenden Tage, die uns mit Jesu Tod und Auferstehung verbinden. Zu Beginn der dunklen Jahreszeit laden uns Allerheiligen und Allerseelen ein, uns unserer menschlichen Vergänglichkeit bewusst zu werden und unsere Hoffnung auf die Verheißung Gottes zu richten.